Das Bemühen einen stark zerstörten Einzelzahn mit zugegebenermaßen manchmal hohem Aufwand zu erhalten, vermag bei Erfolg den Patienten vor dem Zahnersatz durch Implantation oder prothetischen Lösungen zu bewahren. Der Verlust der natürlichen Zahnkrone und die Erkrankung des Zahnnerven (Pulpa) lassen sich, sofern die Zahnwurzel noch gut im Kieferknochen verankert ist, meistens im Rahmen einer Wurzelkanalbehandlung mit anschließendem Zahnstumpfaufbau als Vorbereitung für eine Kronenversorgung behandeln. Im Gegensatz zur Implantation ist der Zahnerhalt durch eine Wurzelkanalbehandlung die weniger invasive Vorgehensweise. Der erhaltene eigene Zahn verfügt zudem, anders als das Implantat, über eine leichte, durch viele natürliche Haltefasern vermittelte Beweglichkeit und ist nicht starr mit dem Kieferknochen verwachsen. Im Gegensatz zum prothetischen Ausgleich des Zahnverlustes verhindert der Zahnerhalt entweder : - das Beschleifen zweier, möglicherweise ganz gesunder Nachbarzähne, die die Lücke begrenzen (bis zu 60% der Zahnsubstanz fallen dem Beschleifen für eine Kronenversorgung (Überkronung) zum Opfer)
- oder aber der Zahnerhalt verhindert einen denkbaren, herausnehmbaren Zahnersatz, der in der Regel das Akzeptieren eines Fremdkörpers im Munde erforderlich macht.
Der Vollständigkeit halber muss erwähnt werden, dass die Wurzelkanalbehandlung, wenn auch mit hoher Erfolgsaussicht gerechnet werden kann, nicht in allen Fällen erfolgreich ist. Am Ende der aufwändigen Behandlung könnte, trotz aller Mühe und Vorsicht, doch der Verlust des Zahnes stehen.
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